Lieferketten in der Papierfabrik mit Echtzeitdaten tracken  

Damit Logistiker zur Nachverfolgbarkeit nicht in den Wald müssen 

In der Papier- und Verpackungsindustrie werden Rohstoffe gewöhnlich in zwei Meter großen Ballen gelagert. Nicht nur der Platzbedarf stellt die Intralogistik dabei vor Herausforderungen: Auch die Nachverfolgbarkeit der verwendeten Materialien muss laut Gesetzgeber gewährleistet sein. Mit dem Warehouse Execution System (WES) von IdentPro mit Lasertracking und Echtzeit-Daten gehören Such- und Leerfahrten im Papierlager der Vergangenheit an und Lieferketten, Bestände und Materialzusammensetzungen sind jederzeit im System nachvollziehbar.     

Die globalen Warenströme fließen im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen Prozessen und gesetzlichen Regelungen. Lieferketten müssen in Deutschland nachverfolgbar sein. Das regelt das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG). So stellt der Gesetzgeber sicher, dass die Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte verpflichtend umgesetzt werden. Ein zentraler Aspekt ist dabei der Umweltschutz. Für die Papier- und Verpackungsindustrie, deren zentraler Rohstoff Holz natürlichen Grenzen unterliegt, war Nachhaltigkeit schon ein Thema, bevor es sich die Politik auf die Agenda setzte.  

Supply Chain

Nachhaltige Lieferketten: Wissen, aus welchem Wald das Holz kommt 

Durch den Einsatz von Altpapier und schonenden Techniken bei der Papierproduktion können Umweltbelastungen im ressourcenintensiven Prozess stark reduziert werden. Der überwiegende Teil des weltweit produzierten Papiers basiert auf einem Mix aus Primärfasern, aus Holz, und Sekundärfasern, also recycelten Materialien. Der Anteil recycelter Fasern in Papierprodukten kann bei bis zu 100 % liegen. Insbesondere in der Herstellung von Zeitungspapier, Wellpappe und Hygienepapieren wird häufig recyceltes Material verwendet. Insgesamt liegt der Recyclinganteil für Papier in Europa bei fast 80 % [Quelle: https://www.bvse.de/papier-recycling-2/recyclingquote.html]. 

Nachhaltige Lieferketten

Zertifikate, wie FSC® Recycled oder der Blaue Engel, belegen dabei, dass ausschließlich Altpapier verwendet wurde und keine klimaschädlichen Chemikalien beigemengt wurden. Die neue EU-Verordnung über entwaldungsfreie Produkte (EUDR) regelt zudem ab 30. Dezember 2025, dass das verwendete Holz nur aus Wäldern stammen darf, in denen es nicht zu Waldschädigungen gekommen ist. Demnach muss sichergestellt werden, dass seit 2020 kein Holz aus Regenwäldern oder anderen bedrohten Gebieten stammt. Dabei ist für holzverarbeitende Unternehmen aktuell noch unklar, wie sie dies gewährleisten können, ohne dafür selber in den Wald zu fahren und die Bäume zu schlagen. Um diesen Umweg zu vermeiden, steht und fällt die Einhaltung der gesetzlichen Regelungen mit der Datenqualität im Lager.   

Platz, Herkunft, Zusammensetzung: Neuralgische Punkte im Papierlager

Die Intralogistik in der Papier- und Verpackungsindustrie steht bei der Rückverfolgbarkeit der verwendeten Materialien und bei der Ermittlung der Zusammensetzung der Rohstoffballen vor einigen Herausforderungen: Die gepressten Rohstoffe zur Papierproduktion werden gewöhnlich in ganz unterschiedlicher Zusammensetzung in großen Ballen mit einem Durchmesser von zwei Metern geliefert. Diese platz- und damit kostensparend im Lager unterzubringen ist nur ein neuralgischer Punkt im Prozess. Es gilt auch im Sinne der Nachverfolgbarkeit genau zu dokumentieren, woher die Rohstoffe eines Ballens kommen, ob sie zertifiziert sind, wie sie sich zusammensetzen und im Blick zu behalten, wo und in welchen Mengen sie gelagert werden.

Waste paper warehouse

Das ist im Sinne der Nachhaltigkeit insbesondere deshalb wichtig, damit ausreichend Rohstoffe in der benötigten Qualität vorrätig sind und das Produkt am Ende auch genau die gewünschte Farbe und Papierstärke bekommt. Denn die Verwendung fehlerhafter Materialien schlägt in der Produktion und Nachhaltigkeitsbilanz teuer zu Buche: So müssen dann Ballen mitunter gänzlich entsorgt oder Chemikalien zugeführt werden, die das gewünschte Ergebnis nachträglich herbeiführen.  

Lückenhafte und fehleranfällige Datenqualität im analogen Papierlager  

Die Datenqualität im analogen Papierlager ist oft lückenhaft und fehleranfällig. Viele Prozesse werden dabei noch manuell gesteuert und auf ausgedruckten Listen festgehalten. Auch schnell verfügbare IT-Lösungen, wie Excel, kommen zum Einsatz. Ankommende Rohstoffe werden dabei anhand von Lieferscheinen von den Mitarbeitenden geprüft und Artikelnummer, Menge und Lieferant in ein Lagerbuch oder eine Tabellenkalkulation eingetragen. Dabei stehen ihnen in der Regel nur die Lieferantenangaben über die Herkunft zur Verfügung. Die Ballen werden mit handgeschriebenen Etiketten versehen, welche die grundlegenden Informationen, wie Artikelnummer und Menge enthalten. Zur Rohstoffherkunft liegen in der Regel nur die Informationen auf dem Lieferschein vor, angereichert um stichprobenartige Materialproben, die in der Praxis die Zusammensetzung des Lagerbestands nicht nur lückenhaft erfassen, sondern ebenfalls oft fehlerhaft sind.

Der LKW wird im analogen Lager bei der Anlieferung der Ballen und beim Verlassen des Lagergeländes gewogen, um die jeweilige Menge zu bestimmen. Die Ballen lagern dann in fest ausgewiesenen Lagerbereichen. Die Zuweisung erfolgt auf Basis der Erfahrung der Lagermitarbeiter. Änderungen im Lagerbestand werden in der Regel per Hand am Ende des Arbeitstages in die Bestandsübersicht eingetragen. Die Nachteile der analogen Lagerführung in der Papier- und Verpackungsindustrie liegen auf der Hand: Der Warenbestand ist manuellen Fehlern unterworfen und der genaue Standort oder Status der Ballen oft nicht eindeutig nachvollziehbar. Das führt zu ineffizienten Prozessen, Suchfahrten und Verzögerungen. Auch Fehlentnahmen und doppelte Buchungen sind keine Seltenheit. Neben diesen wirtschaftlichen Engpässen machen die neuen gesetzlichen Anforderungen ein Umdenken nötig. Denn für optimierte Prozesse gibt es im analogen Papierlager kaum Möglichkeiten, datenbasierte Entscheidungen zu treffen.  

Gut verpackt im Papierlager: Echtzeit-Daten sorgen für nachhaltige Prozesse 

Die technischen Errungenschaften im Zuge der Digitalisierung ermöglichen heute eine effizientere Lagerhaltung in der Papier- und Verpackungsindustrie: Mit der Einführung eines WES können Projektverantwortliche jederzeit nachvollziehen, woher die angelieferten Rohstoffe kommen, wieviel davon lagert und in welcher Beschaffenheit. Es ermöglicht nicht weniger als einen Paradigmenwechsel hin zu einer datengetriebenen und transparenten Lagerverwaltung in Echtzeit.

Das Warehouse Execution System von IdentPro setzt dabei auf Lasersensoren zur präzisen Lokalisierung und Nachverfolgung der angelieferten Ballen. Diese IoT-Sensoren werden an den Fahrzeugen im Lager angebracht und scannen die Umgebung bis auf eine Genauigkeit von zehn Zentimetern. Die erfassten Daten werden mit einer digitalen Lagerkarte abgeglichen, um die exakte Position zu bestimmen. Im digitalen Zwilling des Lagers wird der Status in Echtzeit abgebildet. Dazu braucht es nicht viel mehr als eine WLAN-Anbindung. Das WES verarbeitet dann die Positionsdaten in Echtzeit und steuert Lagerprozesse, wie Einlagerung, Kommissionierung oder Umlagerung zunehmend automatisiert.  

Echtzeit-Daten im Papierlager: Licence Plate mit WES verheiraten 

Die angelieferten Papierballen werden im digitalisierten Papierlager mit einem Kennzeichnungsetikett (Licence Plate) versehen. Es ist ein eindeutiges Label, das dem Ballen zugeordnet ist und alle verfügbaren Daten, wie Herkunft, Gewicht, Standort und Status innerhalb der Lieferkette enthält. Dabei können diese Daten beliebig angereichert werden, etwa um Lieferantendaten, Menge oder Materialzusammensetzung. Anhand von definierten Regeln weist das WES dem Ballen dann einen optimalen Lagerplatz zu und sendet die Einlagerungsanweisung an das Fahrzeug. Dabei befindet sich der Lagerplatz nicht mehr zwingend in vorab festgelegten Bereichen, sondern dort, wo er strategisch berechnet am günstigsten liegt. Das System verknüpft dann bei der Einlagerung die Licence Plate mit dem Lagerplatz und aktualisiert in Echtzeit den digitalen Zwilling. Ab diesem Zeitpunkt kann der Ballen jederzeit im Lager verfolgt werden. Jede Bewegung wird im WES durch die Licence Plate dokumentiert. Dabei können diese Prozesse auch mit autonomen Flurförderzeugen ausgeführt werden.  

Entry area
Data enrichment in the WES
Strategic storage location assignment
Storing with the digital twin
Tracking in the WES

Nachvollziehbare Lieferketten datenbasiert in Echtzeit steuern 

Die Lagerhaltung lässt sich mit Laserlokalisierung in Echtzeit weitgehend automatisieren und Entscheidungen datenbasiert optimal treffen. Menschliche Fehler werden reduziert, der Status der Ballen ist jederzeit nachvollziehbar, eine schnelle Identifikation möglich und die nahtlose Anbindung an ERP-Systeme, wie das SAP EWM, ermöglicht eine durchgängige Prozesskette via Schnittstelle. Dabei erfordert die Laserlokalisierung in Echtzeit keine zusätzliche Hardware im Lager, was zu einer erhöhten Kosteneffizienz und einem schnellen Return-on-Investment von bis zu unter einem Jahr beiträgt.

Die Vision von IdentPro fußt dabei auf zwei Pfeilern: Im Sinne nachhaltiger Lagerprozesse hat es sich IdentPro zum Ziel gesetzt, Such- und Leerfahrten zu beenden und Warenströme optimal zu gestalten. So zahlt das WES, das Waren von ihrer Ankunft im Lager bis zum Verlassen mit Daten verknüpft, auch ein auf die Nachhaltigkeitsbilanz: Der Energieverbrauch für unnötige Prozesse sinkt dank nachvollziehbarer Lieferketten und datenbasierter Entscheidungen. Personelle und finanzielle Ressourcen im Lager werden geschont und Lagerkapazitäten optimal genutzt. Damit unterstützt IdentPro auch bei der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben: Lagermitarbeiter in der Papier- und Verpackungsindustrie wissen per Mausklick datenbasiert und in Echtzeit, woraus ihr Rohstoff besteht und können ihn je nach Datenqualität und wo nötig bis hin zu dem Wald vom PC aus zurückverfolgen, aus dem der verwendete Baum kommt.  

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