
Case Study:
Hagemeister Baustoffindustrie
Digitale Lagerführung:
Transparenz statt Zettelwirtschaft –
Baukeramik-Logistik im digitalen Wandel
Für den vollen Überblick setzt Hagemeister im Werk Nottuln auf die Softwarelösung Warehouse Execution System (WES) von IdentPro. Bereits ab der Produktion werden alle Waren in Echtzeit erfasst und digital verfolgt. So lässt sich chargengenau nachweisen, wo sich welcher Klinker befindet, inklusive farblich passgenauer Auslieferung. Manuelle Checks oder Zettelwirtschaft gehören der Vergangenheit an: Der gesamte Prozess läuft digital über das System.
Hagemeister GmbH & Co. KG ist ein traditionsreiches Familienunternehmen in fünfter Generation mit 190 Mitarbeitenden. Es realisiert jährlich über 4.000 Lebensräume mit hochwertigen Klinkerprodukten und liefert Fassadenlösungen in 12 europäische Länder. Als einer der führenden Hersteller von Fassadenklinkern, Klinkerriemchen und Pflasterklinkern steht das Unternehmen für Qualität, Kontinuität und Innovationskraft.
Hagemeister auf einen Blick
Branche | Baukeramik (Klinkerwerk) |
Unternehmensgröße | 190 Mitarbeitende |
Standort(e) | Nottuln, Nordrhein-Westfalen, Deutschland |
Eingesetzte Lösung | Warehouse Execution System (WES) von IdentPro |
Wichtigster Nutzen | Vollständige Transparenz über Palettenbewegungen in Echtzeit |
Export | In 12 europäischen Länder |
Ausgangssituation: Manuelle Prozesse, fehlende Transparenz
Vor der Einführung von IdentPro war die Intralogistik bei Hagemeister durch analoge, nicht durchgängig dokumentierte Prozesse geprägt. Die Palettenbuchung erfolgte verspätet, Lagerbestände waren unklar, und viele Arbeitsschritte liefen papierbasiert oder auf Zuruf.
Unsere Motivation, IdentPro einzusetzen, war in erster Linie dadurch getrieben, dass wir schwierige Prozesse im Lager hatten – sie waren sehr analog und manuell. Und wir haben es schlichtweg nicht geschafft, diese Prozesse wirklich zu verbessern, beschreibt Bernd Johannes Hunke, Mitglied der Geschäftsführung bei Hagemeister, die Ausgangssituation.
Auch Lagerleiter Raphael Tiekötter bestätigt:
Mit dem alten System haben wir teils digital und teils manuell gearbeitet. Auf dem Hof gab es überhaupt keine Digitalisierung – alles lief auf Papier, auf Zuruf. Bestellungen für die Produktion, rein und raus, wurden einfach mündlich weitergegeben.
Die Folge: zeitaufwändige Suchprozesse, hohe Fehlerquoten und falsche Verladungen, insbesondere bei chargenrelevanten Klinkern, die farblich exakt passen müssen. Retouren und Abstimmungsaufwand waren die Konsequenz. Zusätzlich war die Informationsweitergabe zwischen Mitarbeitenden uneinheitlich und abhängig vom Erfahrungswissen Einzelner.
Projektziele
Das WES sollte zuverlässige Transparenz in das große Außenlager und in die Produktion bringen. Ebenfalls sollten die teilweise analogen Lagerprozesse – wie die Kommissionierung – digitalisiert werden. Ziel war es, den tatsächlichen Bestand durch den digitalen Zwilling jederzeit zu kennen und zu tracken – ohne zu scannen oder manuell zu suchen. Fahr- sowie Bestellaufträge sollten über die Software gesteuert und auch mit dem ERP-System der OGS verbunden werden.
Durch die zuverlässige Softwarelösung wurde die Lager- und Prozessqualität gesteigert und gesichert. Durch die neue Prozesssicherheit und vollständige Transparenz – beginnend mit der Produktion – verfügt Hagemeister nun über den Überblick über alle Lagerdaten & -bewegungen in Echtzeit.
Anforderungen
Lösungsweg & Umsetzung:
Digitaler Zwilling trifft robuste Realität
Die Lösung basiert auf einem digitalen Zwilling, der sämtliche Palettenbewegungen automatisiert und in Echtzeit dokumentiert – unabhängig von Lagerform oder Umgebung. Grundlage sind präzise LiDAR-Sensoren, die auf Staplern und Fördertechnik verbaut wurden. Das WES verarbeitet die Daten kontinuierlich, übersetzt sie in ein 3D-Lagermodell und steuert die Prozesse vollständig digital.
IdentPro bietet eine Digitalisierungslösung für die Intralogistik – konkret: einen digitalen Zwilling, der Warenbewegungen automatisch in Echtzeit abbildet. Möglich wird das durch Lasersensorik auf bemannten und autonomen Fahrzeugen – Indoor wie Outdoor, im Regal-, Block- oder Freilager – ganz ohne Scannen, erläutert Projektleiter Benedikt Heinen der Firma IdentPro.
Trotz herausfordernder Bedingungen – etwa im staubigen Außenlager – konnte das System stabil installiert werden. Die Fördertechnik wurde mit intelligenter Lasertechnologie ausgerüstet, wodurch Paletten direkt beim Übergang aus der Produktion erfasst werden. Neue Chargen werden automatisch erkannt, gebucht und im ERP-System geführt.
Ein wesentlicher Bestandteil war die Anbindung an das ERP-System OGS. So fließen die Daten aus der Fördertechnik und dem Staplerverkehr nahtlos in das bestehende System und ermöglichen eine ganzheitliche Lagertransparenz.
Projektverlauf & Zusammenarbeit:
Schrittweise Digitalisierung mit klarer Struktur
Der Projektstart begann mit einem Analyseworkshop vor Ort im Werk Nottuln. Gemeinsam mit dem Team von IdentPro wurden die bestehenden Lagerprozesse detailliert aufgenommen, Schwachstellen identifiziert und die strategischen Ziele definiert. Neben der Begehung des Geländes wurden alle relevanten Prozessbeteiligten – von Lagerleitung über Disposition bis zur Instandhaltung – einbezogen. Das Ergebnis war ein fundiertes Prozessverständnis, das als Basis für die schrittweise Einführung der Digitalisierungslösung diente.
Zur strukturierten Umsetzung wurde ein dreistufiger Phasenplan aufgesetzt.
Parallel wurden die Staplerflotten mit LiDAR und Sensorik ausgerüstet. Für das komplexe Außengelände wurden gezielt Fixpunkte zur Positionsgenauigkeit eingerichtet. Die stabile WLAN/LTE-Ausleuchtung ermöglichte eine zuverlässige Echtzeitkommunikation.
In enger Zusammenarbeit mit dem ERP-Partner OGS wurden Schnittstellen abgestimmt und ein alternatives Erfassungskonzept für die Fördertechnik entwickelt. Schulungen und aktive Einbindung der Mitarbeitenden begleiteten den Roll-out.
Auf einen Blick:
Ergebnisse & Nutzen:
Transparenz schafft Kontrolle und Effizienz
Durch die Einführung des Warehouse Execution Systems hat Hagemeister eine neue Stufe der Prozesssicherheit erreicht. Lagerbewegungen sind vollständig nachvollziehbar, Chargenverwechslungen ausgeschlossen und die Kommunikation im Team wurde standardisiert.
Die größten Herausforderungen vor IdentPro lagen in der Prozessqualität und -sicherheit. […] Heute wissen wir genau, wann, wo, welche Palette ist – das entlastet die Mitarbeitenden enorm, so Bernd Johannes Hunke.
Wir haben jede Palette nachgewiesen – von der Produktion bis zur Verladung. Wir haben jetzt einen besseren Bestand. Das WES von IdentPro ist für uns optimal, ergänzt Raphael Tiekötter.
Die Echtzeiterfassung ab Produktion, die automatisierte Buchung sowie die vollständige Integration in OGS haben die Inventurqualität erheblich verbessert.